Der Aufstiegsaspirant Nummer 1 aus Niedersachsen, die Hannover United, zeigte sich am gestrigen Sonntag zu stark für das Team des ASV Bonn. Mit 68:39 entführten die Füchse um Spielertrainer Martin Kluck zwei Punkte aus dem Rheinland. Viel schmerzhafter als die zu deutlich ausgefallen Niederlage war für den Gastgeber allerdings die schmerzhafte Augenverletzung von Center Thomas Becker direkt zu Beginn des Spiels. Becker versuchte es zwar im dritten Viertel noch einmal, musste dann aber endgültig passen.
Dabei begann der ASV Bonn stark und bot den favorisierten Gästen insbesondere in den ersten 15 Spielminuten Paroli. Die Bonner Führung durch Thomas Becker glich Hannovers Eike Gößling aus. In der zweiten Minute dann der Schockmoment für den ASV und die ca. 120 Zuschauer. Im Kampf um den Ball erhielt Becker einen Schlag aufs Auge und musste verletzungsbedingt das Feld verlassen. Für ihn rollte Volker Frings ins Spiel.
Beide Mannschaften schenkten sich im ersten Spielabschnitt nichts, auch wenn sich der ASV seine Punkte härter erarbeiten musste. Sven Fischer und Volker Frings hielten den Gastgeber bis zur 9. Spielminute in der Partie (12:15). Das erste Viertel endete mit einer Fünf-Punkte-Führung für die von der Bonner Einsatzbereitschaft offensichtlich beeindruckten Gäste (12:17).
Das zweite Viertel war geprägt durch United-Foward Jan Sadler, der in diesem Viertel 10 seiner insgesamt 12 Punkte erzielte und damit Hannover praktisch im Alleingang auf Kurs hielt. Dennoch wehrten sich die Bonner nach Kräften und verkürzten den Rückstand in der 17. Minuten auf drei Punkte (18:21). Bis zur Halbzeitpause setzte sich Hannover jedoch wieder deutlicher ab und fuhr mit einer 32:20-Führung in die Kabine.
Für die Entscheidung in diesem Duell sorgte dann der Spielertrainer des Tabellenführers. Martin Kluck führte sein Team mit elf Punkten im dritten Viertel endgültig auf die Siegerstraße. Auch wenn sich der ASV zu keinem Zeitpunkt aufgab, war das Spiel nach 30 Minuten entschieden, Hannover United führte deutlich mit 54:28.
Im letzten Viertel spielten die Niedersachsen die Partie routiniert herunter und gaben allen Spielern Einsatzzeiten, ohne dass dabei ein Bruch in ihrem Spiel zu beobachten war.
ASV-Trainer Jörg Hilger bilanzierte nach dem Abpfiff: "Wir müssen zunächst schauen, wie es Thomas geht. Hoffentlich ist seine Augenverletzung nicht so schlimm, die Niederlage interessiert mich derzeit eigentlich weniger. Die Zuschauer haben heute zumindest bis zur Pause ein Spitzenspiel gesehen, in dem wir dem hohen Favoriten Paroli geboten haben, leider fehlen uns die zusätzlichen Optionen, die Martin Kluck mit seinem Team hat. Nach der Pause haben wir leider unsere Spontanität und die Sicherheit im Abschluss verloren. Dennoch habe ich viele gute Aktionen gesehen, aber auch einige Dinge, die mir nicht gefallen haben. Daran werden wir in dieser Woche arbeiten, um am kommenden Wochenende in Berlin bestehen zu können."
Für den ASV Bonn spielten und punkteten:
Holger Wunder (4 Punkte), Volker Frings (11), Maike Norgall, Thomas Becker (6), Sven Fischer (10), Joel Schaake (8), Felix Heise, Miriam Palm, Falk Osterhammel, Marc Hermanns
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